AG "Theologische Grundlagen"
Hinführung
Zur Vielfalt der Profile und deren Verhältnis
Mit Hilfe der fünf Profile "Tora und Ethik", "Prophetie", "Weisheit", "Apokalyptik" und
"Reich Gottes" sollen die jedesmaligen wirklichen Lebensverhältnisse im Licht des Glaubens
beurteilt werden. Diese fünf Profile entstammen zwar alle der biblischen Tradition, stimmen
deshalb in vielem miteinander überein, unterscheiden sich aber auch und stehen so in einer
gewissen Spannung zueinander.
(Hier könnten kurze Hinweise auf die Stärken der einzelnen Profile folgen bzw. darauf,
was sie ausblenden)
Die biblische Tradition kann weder auf eines der Profile reduziert werden noch können
die fünf Profile ohne Wesentliches preiszugeben in einer allgemeinen Begrifflichkeit
aufgehoben werden. Die fünf Profile machen vielmehr miteinander durch das Zusammenspiel
ihrer verschiedenen Akzente und Aspekte den Reichtum der biblischen Tradition aus.
In diesem Sinn sind die hermeneutischen Überlegungen von Clodovis Boff hilfreich.
Er schlägt anstelle eines Modells der Korrespondenz von Begriffen ein Modell der Korrespondenz
von Relationen vor. Danach entsprechen sich die biblischen Texte und unsere Situation nicht
direkt auf der begrifflichen Ebene. Sondern es geht um die Entsprechungen der Beziehungen
zwischen den biblischen Texten und ihrem Kontext damals auf der einen und unserer Praxis
und Antwort und unserer Situation heute auf der anderen Seite:
Schrift |
|
Unsere Praxis/Antwort |
_____________ |
j |
_____________ |
Ihr Kontext |
|
Unser Kontext |
„Das grundlegende hermeneutische Prinzip, das ‚Analogie des Glaubens‘,
‚Prinzip der Totalität‘,
‚Prinzip der Einheit der Schrift‘ und auch ‚Kanon des Kanons‘ genannt wird, kann einzig ...
auf der Linie des Modells der Korrespondenz der Relationen funktionieren.
So darf man denn auch von der Hl. Schrift keine Formeln zum ‚Kopieren‘ oder Techniken zur
‚Anwendung‘ erwarten. Was sie uns anbieten kann, sind Orientierungen, Modelle, Typen,
Richtlinien, Prinzipien, Eingebungen, kurz Elemente, mit deren Hilfe wir uns selbst eine
‚hermeneutische Kompetenz‘ erwerben können, weil sie uns die Möglichkeit geben, für uns selbst
im ‚Sinne Christi‘ oder ‚im Einklang mit dem Hl. Geist‘ die neuen und unvorhergesehenen
Situationen zu beurteilen, mit denen wir heute ständig konfrontiert werden.
Die christlichen Schriften geben uns kein was, sondern ein wie: eine Art, einen Stil,
einen
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