OEKUMENISCHE GESELLSCHAFT
für Gerechtigkeit, Frieden und
Bewahrung der Schöpfung gem. e. V.
Projektbüro für Nachhaltigkeitsstrategien
Dietrich-Bonhoeffer-Haus
Ziegelstraße 30, 10117 Berlin
Tel.: (030) 28 30 39 -22, Fax: -25
eMail: agendabuero@tbx.berlinet.de
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Ergebnisprotokoll
des „Ratschlags der Basisgruppen und Initiativen für
Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“
am 16./17. März 2001 in Kassel
Teilnehmer: Wilfried Becker, Neubrandenburg; Klaus Böhle, Kassel; Ilse und
Markus Braun, Diemelstadt; Gerhard Breidenstein, Murrhardt; Hans Diefenbacher, Heidelberg;
Erhard Dischler, Grevenbroich; Erika Drees, Stendal; Christa Duesberg, Wolfenbüttel;
Hans-Jürgen Fischbeck, Joachimsthal; Josef Göbel, Berlin; Dieter Grande, Dresden;
Paulander Hausmann, Wethen; Michael Held, Bad Hersfeld; Jürgen Holzheuer, Warburg;
Friedrich Huth, Groß Beeren; Wolfgang Kowallick, Münster; Gerhild Kramer, Dassel;
Hans-Jürgen Kuschel, Neubrandenburg; Heiko Lietz, Mühl Rosin; Johanna Moltmann-Hermann,
Bad Wurzach; Josef Nievelstein, Wegberg; Verena Onken-v.Trott, Kassel; Gunter Pistorius, Berlin;
Georg Pohler, Baalsdorf; Beate und Peter Schäfer, Reutlingen; Martin Schuler,
Diemelstadt-Wethen; Franz Segbers, Daaden; Sepp Stahl, Teugn; Hans Alfred Treid,
Ökumenische Werkstatt Kassel; Reinhard Voss, Wethen; Klaus Wazlawik, Berlin;
Reiner Weiß, Baunatal; Bernd Winkelmann, Bodenstein. Protokoll: Gunter Pistorius
(abgestimmt mit Heiko Lietz).
Tagesordnung 16.3.01, Abend:
- Begrüßung (Paulander Hausmann)
- Kurze Vorstellungsrunde
- Informationen zum Entwicklungsstand des Prozesses und zu den erreichten Ergebnissen seit dem letzten Ratschlag
im November 1999 (Bernd Winkelmann)
- Vorstellung des Projektes „Umsetzen von Nachhaltigkeitsstrategien im kirchlichen Bereich“ (Heiko Lietz)
- Diskussion zu (3) und (4)
zu 1.
Paulander Hausmann eröffnet den Ratschlag, begrüßt die Anwesenden und erinnert an den
letzten Ratschlag im November 1999. Leider können mehrere langjährige Akteure heute und/oder morgen
nicht teilnehmen. Paulander Hausmann wünscht der Versammlung ein gutes Gelingen und einen gesegneten
Verlauf.
zu 2.
Die Anwesenden stellen sich namentlich vor und gehen dabei auch kurz auf ihr jeweiliges (haupt- und/oder ehrenamtliches)
Arbeitsgebiet im Prozess ein.
zu 3.
Bernd Winkelmann lässt den letzten Ratschlag vom November 1999 kurz Revue passieren.
Eine wichtige Festlegung von damals konnte leider nur mit zeitlicher Verzögerung eingehalten werden:
jährlich einmal einen Ratschlag der Basisgruppen und Initiativen durchzuführen. Das hat Gründe,
die mit dem Projekt zusammenhängen, zu dem im Anschluss Heiko Lietz referieren wird.
Im November 2000 fand anstatt des Ratschlags nur eine erweiterte Koordinationskreissitzung mit Vertretern der drei
Arbeitsgruppen (s.u.) statt. Diese Koordinationskreissitzung sollte aber nicht als „Ersatz“ für den
Ratschlag 2000 gewertet werden. Der fällige Ratschlag 2000 wird deshalb, wenn auch verspätet,
ordnungsgemäß heute und morgen (16./17.3.2001) stattfinden, der Ratschlag 2001 dann im November 2001.
Bernd Winkelmann erinnert an weitere Festlegungen des letzten Ratschlags, nämlich
- Aktive Beteiligung von einzelnen Akteuren an der Fastenaktion 2001
- Vorbereitung und Durchführung einer Ökumenischen Fachtagung 2002
- Beteiligung am Ökumenischen Kirchentag 2003
- Vorbereitung der Ökumenischen Basisversammlung 2004
- Bildung von Arbeitsgruppen „Gerechtigkeit heute“, „Frieden heute“ und „Schöpfungsbewahrung heute“
und Organisierung der Arbeit dieser AGs; Erarbeitung von Diskussionspapieren
- Ausarbeitung eines Förderantrags für die (damalige) Projektidee, eine Anlaufstelle für
Ökumene-Akteure sowie Akteure in den kommunalen Agenda-Prozessen zu schaffen, um den Agenda-Prozess mit dem
Konziliaren Prozess strukturell zu verknüpfen
Die „aktive Beteiligung an der Fastenaktion 2001“ konnte nicht so organisiert werden, wie dies ursprünglich
geplant war. Der Grund liegt einfach darin, dass die Zahl der Akteure sich auf ganz wenige Einzelkämpfer
beschränkt. Wir werden morgen dazu noch Näheres von Gerhard Breidenstein hören.
Das ganze Thema „Konsumbefreiung/Lebensstil“ ist damit aber nicht „abgehakt“, es steht weiterhin ganz
zentral in unserm Blickfeld.
An der Vorbereitung der geplanten Fachtagung 2002 und der großen Basisversammlung 2004 wird kontinuierlich
gearbeitet. Der Koordinationskreis hat heute Nachmittag dazu entsprechende Festlegungen getroffen.
Es ist noch viel Arbeit im Detail zu tun, aber es geht voran. Interessierte Akteure können das Protokoll
der Koordinationskreissitzung vom Projektbüro anfordern und sich dort über die Einzelheiten informieren.
Die drei o.g. AGs werden im einzelnen morgen noch ausführlich über ihre Arbeit berichten sowie mögliche
Arbeitsergebnisse vorstellen. Zur o.g. Festlegung soll an dieser Stelle hier also nur folgendes gesagt werden:
Die AGs wurden gegründet und arbeiten. Allen Anwesenden liegen die entsprechenden Diskussionspapiere
der drei AGs vor, die mit der Bestätigung der Anmeldung verschickt wurden. Zusätzliche Exemplare
liegen auf dem Büchertisch aus. Nach umfassender Diskussion auf diesem Ratschlag 16./17.3.2001 sollen
dann als nächstes von den Arbeitsgruppen Zwischenberichte angefertigt werden, die in den Ratschlag
im November 2001 einfließen werden. Daraus wird dann das entsprechende Arbeitsmaterial für die Fachtagung
im Februar 2002 zu erarbeiten sein.
Zur o.g. Festlegung bezüglich der damaligen Projektidee kann gesagt werden, dass die Idee inzwischen
umgesetzt wurde. Von Akteuren aus dem Koordinationskreis wurde unter intensiver Mitarbeit der Köpenicker
Lokale-Agenda-Akteure eine Projektbeschreibung erarbeitet. Ein dazu passender Förderantrag wurde im September 2000
beim BMU/UBA eingereicht. Die Organisierung und Koordinierung hatte Klaus Wazlawik in Händen.
Es musste schnell reagiert werden. Innerhalb von 8 Wochen musste der Antrag unter Dach und Fach sein.
Ansonsten wäre er im Jahre 2000 nicht mehr bestätigt worden und es hätte sowohl große
zeitliche Verzögerungen als auch mögliche Abstriche - den Leistungsumfang betreffend - gegeben.
Aus diesem Grunde musste der Ratschlag 2000 auf März d.J. verschoben werden. Es war ganz einfach wichtig,
alle Kraft darauf zu verwenden, das Projekt bestätigt zu bekommen. Der Projektantrag von Anfang September 2000
wurde Mitte November 2000 vom UBA bestätigt. Die Aufgabenstellung ist darin umfassend konkretisiert.
Träger ist die Ökumenische Gesellschaft für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung e.V.
Die Fachaufsicht obliegt dem Koordinationskreis, der inzwischen auch Mitglied der Ökumenischen Gesellschaft
geworden ist. Das Projekt hat eine Laufzeit von 2 Jahren. Lt. Stellenplan sind 2 Personen anzustellen.
Mit Wirkung vom 15.11.2000 hat der Geschäftsführende Vorsitzende der Ökumenischen Gesellschaft
mit den beiden Arbeitnehmern jeweils auf zwei Jahre befristete Arbeitsverträge abgeschlossen.
Das Projektbüro befindet sich in Berlin. Soviel an dieser Stelle nur kurz zu den Rahmenbedingungen
der Umsetzung der auf dem letzten Ratschlag formulierten Projektidee. Der Projektleiter Heiko Lietz
wird das Projekt gleich im Anschluss vorstellen und auch einiges dazu sagen, was die beiden Mitarbeiter
des Projektbüros bisher erreicht haben und woran z.Zt. gearbeitet wird.
zu 4.
Heiko Lietz gibt einen Bericht (Anlage) und stellt das Projekt darin ausführlich vor.
zu 5.
Im Anschluss an den Bericht wird die Diskussion für Fragen und Antworten zu den Ausführungen
von Bernd Winkelmann sowie zum Projektbericht von Heiko Lietz freigegeben.
Hier nun die wichtigsten Fragen und Antworten:
Fragen:
- Wie kann man das Projekt fruchtbar machen für das, was den Ratschlag und den Koordinationskreis bewegt?
- Das Projekt will den Konziliaren Prozess mit dem Agenda-Prozess verbinden. Gibt es den Konziliaren Prozess
überhaupt noch?
- Wieso Anbindung an die Oekumenische Gesellschaft?
- Wo ist der nötige Spielraum angesichts der erdrückenden Fülle von Aufgaben, die im Rahmen dieses
bereits bis in kleinste Einzelheiten festgelegten Projektauftrags festgelegt sind?
- Wie kann eine zu starke Beeinflussung oder gar Abhängigkeit vom Geldgeber (BMU/UBA) vermieden werden?
- Ein Plädoyer gegen die wild wuchernde „Projektitis“. Ist das Projekt überhaupt nötig?
Zusammenfassung der Antworten:
- Das Projekt kann nur soviel oder sowenig fruchtbar sein für das, was den Ratschlag und den Koordinationskreis
bewegt, soviel oder sowenig Ratschlag und Koordinationskreis das Projekt als ihr Projekt begreifen und die Projektarbeit
konstruktiv mitgestalten.
- Der sichtbare Beweis dafür, dass es den Konziliaren Prozess „noch“ gibt, ist dieser Ratschlag.
Der Konziliare Prozess ist zweifellos in einer Krise. Er ist keine lodernde Flamme, aber auch „noch“ nicht tot.
Im übrigen verhält es sich mit dem Agenda-Prozess auch nicht viel anders. Die substantiellen
Rückschläge auf internationalem Parkett sind – gelinde gesagt – für den Prozess existenzbedrohend.
- Das Projekt ist an die Oekumenische Gesellschaft angebunden. Dafür sollten wir denjenigen bei der Oekumenischen
Gesellschaft, die das möglich gemacht haben, dankbar sein. Es gab selbstverständlich auch noch Kontakte
in anderer Richtung, allerdings fruchtlos.
- Der Projektauftrag enthält auf den ersten Blick eine erdrückende Fülle von Aufgaben.
Auf den zweiten Blick wird aber demjenigen, der tiefer in die Inhalte einzusteigen versucht, klar,
dass noch jede Menge Spielraum vorhanden ist. Natürlich nicht außerhalb der definierten Arbeitsfelder.
Es kommt also darauf an, das entsprechende Arbeitsfeld zu finden, in das die gewünschte Konkretisierung
eingebracht werden kann.
- Die Abhängigkeit vom Geldgeber ist ohne Zweifel vorhanden. Es kann nicht Sinn der Sache sein, diese unterlaufen
zu wollen. Der Geldgeber will alle 6 Monate einen ausführlichen Bericht sehen. Am Ende dann noch den
Abschlussbericht. Natürlich muss streng darauf geachtet werden, dass die Berichterstattung korrekt erfolgt
und dass mit den Geldern nur diejenigen Dinge getan werden, die der Projektauftrag festlegt.
- Der vermeintlichen oder wirklichen „Projektitis“ im Agenda-Prozess und vielleicht auch im Konziliaren Prozess
kann mithilfe dieses Projektes vielleicht insofern ein Stück weit entgegen gewirkt werden, da der Projektauftrag
für dieses spezielle Projekt die Erkundung und Umsetzung von geeigneten, d.h. erprobten und bewährten,
Strategien und Strukturen im Blickfeld hat. Im übrigen ist Projektförderung volkswirtschaftlich allemal
eine sehr viel effizientere Investition als die herkömmliche Verteilung der Steuergelder auf die verschiedenen
Ressorts, mit denen neben Sinnvollem bekanntermaßen auch viel Schlendrian, Filz, unnötige Subvention und
sogar Korruption bedient wird.
Tagesordnung für Samstag, 17. März 2001:
- Morgenandacht
- Zwei Impulsreferate
- Franz Segbers: Die Reich-Gottes-Vision der Bibel und unser Suchen nach Zukunftsfähigkeit heute
- Hans Diefenbacher: Das Leitbild der Nachhaltigkeit in seiner Drei- bzw. Vierdimensionalität und seine
Umsetzung im kommunalen Bereich
- Aussprache zu den Impulsreferaten
- Berichte aus den drei Arbeitsgruppen „Gerechtigkeit heute“ (Josef Göbel /Hans-Jürgen
Fischbeck), „Frieden heute“ (Dieter Grande),
„Schöpfungsbewahrung heute“ (Bernd Winkelmann).
Im Anschluss an jeden Bericht jeweils nur kurze Verständnisfragen
- Aussprache zu den Berichten
- Aussprache zu Inhalt und Stategie für die weitere Arbeit mit entsprechenden Festlegungen
- Reisesegen
zu 2.
Die Kurzfassung des Impulsreferates von Franz Segbers ist als Anlage beigefügt. Eine Kurzfassung des
Impulsreferates von Hans Diefenbacher wird nachgereicht.
zu 3.
Die Ausführungen von Franz Segbers werden mit breiter Zustimmung aufgenommen, wobei der Kontrast zur
„real existierenden Welt“ durchaus wahrgenommen wird. Hans Diefenbacher gibt zu bedenken, dass dem
„absolut gesetzten Markt“ nicht eine „absolute Kritik des Marktes“ entgegengesetzt werden dürfe.
Zum Beitrag von Hans Diefenbacher meldet sich Klaus Wazlawik zu Wort und macht darauf aufmerksam,
dass auch die vorgestellten Modelle die Wirklichkeit nicht vollständig abbilden können, z.B. fehlt in
ihnen die kulturelle und die globale Dimension. Wichtig wäre es, immer wieder die inhaltlichen Verknüpfungen
von konziliarem und Agenda 21-Prozess zu betonen. Beide Prozesse sind eine Kampfansage an die herrschende
Vergötzung des Mammons. Ein anderer Beitrag betont, dass es nichts Un-Ökologischeres als die Missachtung
ökonomischer Regeln gibt. Schon deshalb spielt die Ökonomie immer eine ganz entscheidende Rolle und darf
niemals an den Rand der Betrachtung gerückt werden. In einer weiteren Wortmeldung wird darauf hingewiesen,
dass außergewöhnliche gesellschaftliche Situationen außergewöhnliche Maßnahmen verlangen.
In einer revolutionären Situation können z.B. zeitweilig sowohl ökonomische Gesetze als auch
ökologische Maßnahmen völlig außer Kraft gesetzt werden, d.h. die einzelnen Seiten des
„Dreiecks“ haben nicht immer und überall dieselbe Wichtung. Hans Diefenbacher unterstreicht
abschließend noch einmal die Notwendigkeit eines differenzierten Herangehens an das komplexe Beziehungsgeflecht
von Ökonomie, Ökologie, Sozialem und Partizipation.
zu 4.
Den Teilnehmern des Ratschlags liegen die Arbeitspapiere der drei Arbeitsgruppen vor. Die o.g. Referenten berichten aus
ihrer Arbeit in den Arbeitsgruppen und stellen die derzeitigen Arbeitsergebnisse vor.
Für die AG ‚Gerechtigkeit heute’ betont Josef Göbel, dass es eine die 3 AGs übergreifende
Einleitung geben müsse. Des weiteren müsse es eine gemeinsame Systematik für die Texte der 3 AGs geben.
Er plädiert dafür, dass Ansprechpartner der Texte die Kirchen, Gemeinschaften und wir selber sind, verbunden
in der Frage, was wir in unserer Gemeinschaft umsetzen können. Er schlägt vor, dass sich die Gesamtsystematik
an die Texte der ökumenischen Versammlung Dresden 1989 anlehnen sollte.
Für die AG ‚Frieden heute’ führt Dieter Grande aus, dass der Begriff der Nachhaltigkeit bisher in der
Friedensdiskussion keine Rolle spielt. Es ist zu überprüfen, wie weit die bisher getane Arbeit der AG
in das Projekt ‚Nachhaltigkeitsstrategien’ hineinpasst. Welche Rolle kommt heute dem Militär zu? Ist es dazu da,
ökonomische Interessen mit anderen Mitteln fortzusetzen?
Ilse Braun und Gerhard Breidenstein stellen für die AG ‚Schöpfungsbewahrung heute’ das Buch
„Genuss und Nachhaltigkeit“ von Dan Jakubowicz vor. An einer zweiten überarbeiteten Auflage dieses
bisher nur in einem Verlag in Österreich erschienenen Buches wird gearbeitet. Die Gruppe „Schöpfungsbewahrung
heute“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die in diesem Buch entwickelte Idee einer „Kampagne“ in ihre Arbeit
zu integrieren. Wenn die Kampagne fruchten soll, müssen aber noch viele weitere Mitstreiter gewonnen werden.
Es müssen Finanzmittel dafür akquiriert werden und das Buch muss auf „deutsche Verhältnisse“
umgeschrieben werden. Dafür sollte das Wuppertal-Institut gewonnen werden. Es ist außerdem daran gedacht,
die spirituelle Dimsension in einem eigenen Kapitel zu thematisieren. Gerhard Breidenstein fragt an, inwieweit
die „erdrückend gefüllte“ Aufgabenstellung für das Projekt überhaupt noch Chancen offen
lässt, dass das Projektbüro in Berlin in diese Kampagne mit eingespannt werden kann.
Die Akteure für die Kampagne wollen mit einem eigenen Logo in Erscheinung treten, eine große
Plakatierungsaktion in Angriff nehmen und eine eigene website im Internet erstellen.
Die Akteure bitten um ein Votum (einen „Tendenzbeschluss“) des Ratschlags.
zu 5.
Aussprache zu den Berichten:
Zum Beitrag der AG ‚Gerechtigkeit heute’:
Es wurde angemerkt, dass die Punkte 2 bis 4 des AG-Berichts noch stärker inhaltlich ausgefüllt werden
müssen. Zu den Vorschlägen, eine alle AGs übergreifende Systematik für die Texte festzulegen,
konnte sich das Plenum zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschließen. Es wurde intensiv darüber beraten,
ob es ratsam ist, eine alle Arbeitsgruppen einschließende Systematisierung vorzunehmen. In dem Text müsste
deutlicher die Nord-Süd-Dimension sowie die damit verbundenen Ungerechtigkeiten in der globalisierten Welt
verankert werden. Es wurde hervorgehoben, dass das vorliegende Papier eine gute Ausgangsbasis für die weitere
Arbeit ist.
Zum Beitrag der AG ‚Frieden heute’:
Da im vorgelegten Text erst in Umrissen erkennbar war, wie sich die weitere Arbeit der AG gestalten würde,
wurden vom Plenum noch einige wichtige Empfehlungen gegeben, die auch eine Erweiterung der bisherigen
Themenschwerpunkte einschlossen. Sie sollen hier kurz im einzelnen wiedergegeben werden:
Fragen und Empfehlungen:
- Es lohnt sich, bei fehlendem Konsens den Dissens zu verbalisieren
- Zu prüfen ist, ob die Intervention im Kosovo berechtigt war
- Zu klären ist, wodurch sich militärische Interventionen von Polizeieinsätzen unterscheiden
- Welche UNO- und OSZE-Einsätze verliefen mit welchen Ergebnissen?
- Welche Bedingungen sind an einen neuen Militärseelsorge-Vertrag zu stellen?
- Wer kontrolliert kirchliches Reden zur Kosovo-Intervention?
- Das bisherige Thema sollte weiter bearbeitet werden.
- Den Begriff der Nachhaltigkeit in der Friedensarbeit einführen, da Nachhaltigkeit ohne Frieden nicht denkbar ist
- Klare Regelungen für eine internationale Polizei entwickeln.
- Hilfen zur Bewältigung der Gewaltfrage in die lokalen Agenda-Prozesse einbringen.
- Thema der sog. ‚humanitären Interventionen’ und ‚rechte Gewalt’ gleichzeitig bearbeiten.
- Probleme des Waffenhandels und der Friedensdienste behandeln.
- Die Begriffe Nachhaltigkeit und Frieden in Zusammenhang bringen, z.B. im Blick auf vergeudete Ressourcen und
zerstörte Infrastrukturen.
Zum Beitrag der AG ‚Schöpfungsbewahrung heute’:
Der Ratschlag gibt den „Tendenzbeschluss“ für die Kampagne ab. Auf dem Ratschlag im November 2001
soll der „Startschuss“ für eine entsprechende Kampagne im Jahre 2002 gegeben werden, die bis zum
Ökumenischen Kirchentag 2003 gehen soll. Der Ratschlag im November 2001 wird thematisch mit zwei wichtigen
Tagesordnungspunkten ausgefüllt sein: Erstens die Vorbereitung der Fachtagung; zweitens die Vorbereitung
der „Kampagne“. Die Kampagne muss aber nicht nur organisatorisch und logistisch gut vorbereitet werden,
sondern auch inhaltlich. Dazu wird die AG auf Hans Diefenbacher zugehen, um das mit ihm abzustimmen.
Neben der sich neu konstituierenden AG ‚Kampagne’ setzt die AG ‚Schöpfungsbewahrung heute’ die Arbeit fort.
Für beide AGs werden noch weitere Mitstreiter gesucht.
Es wurde auch Kritik an der bisherigen Arbeitsweise der Gruppen geübt. Der ursprünglich vorgeschlagene
Versuch, die Gruppenarbeit möglichst über Internet abzuwickeln und so zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen,
fand bei verschiedenen Gruppenmitgliedern nicht die nötige Zustimmung. Auf diese Einwände soll zukünftig
Rücksicht genommen werden.
zu 6.
Aussprache zu Inhalt und Stategie für die weitere Arbeit mit entsprechenden Festlegungen
Insgesamt befinden sich die AGs auf dem richtigen Weg, die zentralen Schwerpunkte des konziliaren Prozesses zu
aktualisieren. Bevor es zu einer übergreifenden Systematisierung kommt, sollten die AGs bis zum nächsten
Ratschlag erst einmal eigenständig weiterarbeiten. Spätestens dann muss auch geklärt werden,
wer Adressat der Texte ist und welche konkrete Aufgabe sich die ökumenische Basisversammlung 2004 stellt.
Folgende Festlegungen wurden getroffen:
- Der Ratschlag bestätigt den vom Koordinationskreis ins Auge gefassten vorläufigen Termin für die
Fachtagung 14.-17.2.02 (in Schwerin, sofern möglich)
- Der Ratschlag bestätigt das Konzept des Koordinationskreises, für die Fachtagung nicht breit einzuladen,
sondern sie als „Fachtagung“ mit Experten (Verwaltung, Wissenschaft, Kirchen, ACK, NGO) durchzuführen.
Absolute Obergrenze: 75 Teilnehmer.
- Der Ratschlag beauftragt den Koordinationskreis, zusätzlich zu den 3 AGs eine vierte Arbeitsgruppe
„Theologische Grundlagen / Reich Gottes“ (Arbeitstitel) einzurichten. Er bestätigt die Bildung
der 5. AG ‚Kampagne ANDERS BESSER LEBEN’
- Der Ratschlag beauftragt den Koordinationskreis, die in den (jetzigen und neuen) Arbeitsgruppen erarbeiteten
Arbeitsergebnisse (Papiere) in die Vorbereitung der deutschen Gruppe (Federführung „Forum Umwelt und
Entwicklung“) auf „Rio+10“ (September 2002) einzubringen. Diese Aufgabe soll vom Projekleiter
Heiko Lietz wahrgenommen werden. Des weiteren soll er entsprechende Kontakte mit dem Nachhaltigkeitsrat
aufnehmen.
- Der Ratschlag unterstützt die Arbeit der sich entwickelnden Arbeitsgruppe „Kampagne“ mit Blick auf die
Fastenzeit 2002 als erster öffentlichkeitswirksamer Aktion. Markus Braun wird bis zum Termin des
Ev. Kirchentages (Juni 2001) ein Papier erarbeiten, das im Auftrage des Ratschlags dann auf dem Kirchentag
in Frankfurt verteilt werden soll.
- Der nächste Ratschlag wird am 9./10.11.2001 wieder in Kassel stattfinden.
Die nächsten Termine noch einmal im Überblick:
4./5. Mai 2001 | Koordinationskreis | Berlin
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13.-17. Juni 2001 | Ev. Kirchentag | Frankfurt/Main
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8. September 2001 | Koordinationskreis
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9./10. November 2001 | Ratschlag | Kassel
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14.-17. Februar 2002 | Ökumen. Fachtagung | Schwerin
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